Thomas Obliers erzählt über die Beweggründe für die Vertragsverlängerung, die Hinrunde und die Aussichten für die Rückrunde.
Die Winterpause neigt sich auch für Bayer Leverkusen langsam dem Ende zu. Am Samstag empfangen die Rheinländerinnen den SC Freiburg und wollen mit drei Punkten in die Rückrunde starten. Mit der Vertragsverlängerung von Trainer Thomas Obliers soll die Werkself Kontinuität erfahren und so einen grossen Schritt nach vorne machen. Der 45-Jährge stand seinem Verein Red’ und Antwort.
Hier das Interview, welches von den Medienverantwortlichen des Bundesligisten Bayer Leverkusen 04 geführt wurde:
Bayer Leverkusen: Thomas Obliers, Sie haben Ihren Vertrag bis 2015 verlängert. Was hat dazu geführt?
Obliers: Ich bin bei Bayer 04 rundherum zufrieden, wir erfahren eine tolle Unterstützung vom Verein. Ich habe mit Fußball-Abteilungsleiter Jürgen Gelsdorf maximal fünf Minuten über den Vertrag gesprochen und vereinbart, dass wir im Frauenfußball den Weg konsequent weiter gehen wollen, den wir seit Sommer eingeschlagen haben.
Wie fällt Ihr Fazit nach der Wintervorbereitung aus?
Obliers: Natürlich haben uns die schwierigen Wetterverhältnisse nicht in die Karten gespielt. Wir mussten oft auf Kunstrasen ausweichen und zum Beispiel das Testspiel gegen Enschede absagen. Doch die Mannschaft zog sehr gut mit und kam sowieso sehr fit aus der Winterpause.
Dazu kam der DFB-Hallenpokal, bei dem ihr überraschend ins Halbfinale eingezogen seid…
Obliers: Mit dem Turnier bin ich sehr zufrieden. Wir haben uns noch vor Wolfsburg, dem Tabellenführer der Bundesliga, als Gruppenerster für die K.o.-Runde qualifiziert und sind schließlich unter den besten drei Mannschaften gelandet, das war wirklich klasse.
Einige Spielerinnen haben sich unter Ihrer Leitung deutlich entwickelt, wem trauen Sie in der Rückrunde den nächsten Sprung zu?
Obliers: Unsere ganze Mannschaft ist noch extrem jung. Vielen fehlt noch die Bundesliga-Erfahrung, wenn es mal nicht um den Abstieg geht, deshalb sehe ich in der gesamten Mannschaft noch jede Menge Potenzial. Auch im Jugendbereich sehe ich bei uns viele Möglichkeiten. Viele Talente werden deshalb nun regelmäßig bei uns mittrainieren und bekommen so die Chance, sich ab Sommer für den Kader der ersten Mannschaft zu empfehlen.
Wie bewerten Sie die Hinrunde, die Bayer 04 auf Platz zehn abgeschlossen hat?
Obliers: Unser Ziel mit Platz acht haben wir nicht erreicht. Der ein oder andere Sieg wäre mehr drin gewesen. In der Rückrunde wollen wir jetzt eine bessere Punkteausbeute erzielen. Bis auf das Wolfsburg-Spiel hatten wir in jeder Partie die Möglichkeit, mindestens einen Punkt zu holen, auch in Frankfurt und gegen Potsdam. Vor dem Tor müssen wir einfach noch cleverer werden.
Zum Rückrunden-Start geht es gegen den spielstarken SC Freiburg. Kann die Art und Weise, wie sich die junge Truppe von Milorad Pilipovic in der Bundesliga etabliert hat, als Vorbild dienen?
Obliers: Freiburg setzt wie wir auf junge, hungrige Spielerinnen. Der Unterschied ist aber, dass die Freiburger durchweg weniger Negativerfahrungen gemacht haben, als unsere Spielerinnen, und wir das erst aus den Köpfen herausbekommen müssen.
Im Januar erschütterte eine traurige Nachricht die Bundesliga: Der FCR 2001 Duisburg hat Insolvenz angemeldet, weil im Januar die Gehälter nicht mehr gezahlt werden konnten. Wie glaubst du geht es mit dem Traditionsverein weiter?
Obliers: Da heißt es erst mal abwarten. Der Insolvenzantrag wurde ja gerade erst gestellt. Laut DFB soll der Spielbetrieb wohl aufrecht erhalten werden, alles andere wird der Insolvenzverwalter entscheiden. Es ist natürlich unglaublich schade, dass dieses Schicksal einen so großen Verein ereilt
Quelle: Zitate (Bayer Leverkusen 04)