Der alte ist auch gleich der neue Meister: Der FC Zürich sichert sich nach einem 8:1-Sieg die 17. Meisterschaft. Gibt es jetzt noch Ziele für die Zürcherinnen?

Der FCZ holt sich mit einem Kantersieg die Meisterschaft und lässt keine Fragen offen. (FC Zürich Frauen)
Die Bezeichnung “Machtdemonstration” war wohl selten so zutreffend, wie bei der Bewertung der Leistung des FC Zürichs in dieser Saison. Bereits nach der dritten Runde der Finalrunde in der Schweizer NLA können die Zürcherinnen den Meistertitel bejubeln, dies auch noch mit einer reinen Weste. Wer soll dieses Team in der Schweiz noch stoppen, wird nun die grosse Frage sein.
Der FC St. Gallen war es jedenfalls nicht, der den Zürcherinnen grosse Steine in den Weg legen konnte. Die Zürcherinnen schienen sich regelrecht in einen Rausch zu spielen. In der ersten Minute erzielte Manuela Zürcher bereits das 1:0 für die Gäste. In der 17. Minute stand es schon 2:0 für den Titelanwärter und das Spiel schien schon eine kleine Vorentscheidung gefunden zu haben. Wer daran zweifelte, bekam spätestens in der zweiten Halbzeit gezeigt, wieso der FCZ in der Schweiz momentan das Mass aller Dinge ist. Als Fabienne Humm in der 58. Minute für Barla Deplazes, die Schützin des 3:0 in der 49. Minute, eingewechselt wurde, münzten die Spielerinnen des FCZ’ die Dominanz in Tore um. Humm brauchte nicht einmal zwei Minuten um bereits ihren ersten Treffer, diesen nach einem Foulelfmeter, des Spiels zu erzielen. Durch zwei weitere Treffer durch Humm und Manuela Zürcher hiess es in der 82. Minute bereits 0:6. In der 84. Minute kamen die Ostschweizerinnen zwar noch zum Ehrentreffer durch Patricia Willi, jedoch erhöhte der Schweizer Meister durch zwei Treffer in der Nachspielzeit und dem Hattrick von Fabienne Humm auf 8:1. Die St. Gallerinnen blieben ohne Chance und mussten mit dieser Klatsche vom eigenen Platz.
Nun bleibt aber die grosse Frage: Was soll dieses Team noch motivieren? Sicherlich werden sich die Zürcherinnen nicht auf den Lorbeeren ausruhen können, da man im Cupfinal noch auf den FC Basel trifft und so wieder das Double holen könnte. In der Meisterschaft winkt den Zürcherinnen auch noch die perfekte Saison, was die pure Dominanz des FCZ’ beim Frauenfussball noch weiter unterstreichen würde, aber sicher auch einige Fragen aufwerfen müsste über die Liga. Nach den grossen Diskussionen im Männerfussball über ausgeglichene Ligen, wird diese sicher auch hier überschwappen müssen. Ein grosses Ziel des FCZ’ wird in den nächsten Jahren sicher aber der Anschluss im internationalen Wettbewerb sein, welcher bereits jetzt gesucht wird.
Jedoch soll dies nun die Feierlaune bei den Zürcherinnen nicht betrüben. Ladykick gratuliert dem FC Zürich zum Schweizer Meistertitel.
FC St. Gallen – FC Zürich 1:8 (0:2)
Gründenmoos. – 300 Zuschauer. – SR Albanese. – Tore: 1. Zürcher 0:1. 17. Sow 0:2. 49. Deplazes 0:3. 58. Humm (Elfmeter) 0:4. 62. Zürcher 0:5. 82. Humm 0:6. 84. Willi 1:6. 90.+2. Remund 1:7. 90.+5. Humm 1:8.
FC St. Gallen: Gsell; Rohner, Akanji (81. Hantz), Krysl (C), Schlegel; Genovesi, Baumann, Jörg (63. Fehr), Willi; Beer, Fässler (67. Könczöl).
FC Zürich: Michel; Abbühl, Keller, Fischer, Maritz; Sow (57. Humm), Zehnder, Zürcher, Terchoun (66. Remund); Deplazes (66. Bernet), Zumbühl (C).
Bemerkungen: Verwarnungen: 57. Krysl.