Noch läuft die aktuelle Saison in der Schweizer Nationalliga A. Für eine Spielerin des BSC Young Boys ist jedoch bereits jetzt klar, dass sie nach der Saison so richtig durchstarten will. Die Bernerin Lia Wälti wird ab der nächsten Saison beim Deutschen Meister Turbine Potsdam unter Vertrag sein. Wie sich Lia auf diese neue Aufgabe einstellt und wie es aktuell bei YB aussieht, verrät sie uns in einem Interview.
Lia Wälti, das Mädchen vom Lande zieht es nach Potsdam. Wie schaust du diesem Wechsel entgegen?
Erst mal, als Mädchen vom Lande würde ich mich jetzt nicht gerade bezeichnen (lacht). Aber um zurück auf die Frage zu kommen – ich freue mich sehr auf diese neue Erfahrung. Ich habe grossen Respekt, vor allem vor dem, was im Sommer auf mich zukommen wird und bin mir bewusst, dass es für mich eine grosse Umstellung werden wird. Wir werden härter und öfter trainieren, als hier in der Schweiz und ich erhoffe mir, dass ich mich dadurch in Potsdam weiterentwickeln kann.
Bei deinen Probetrainings in Potsdam, welchen Eindruck hast du vom Verein erhalten?
Ich habe grosse Professionalität festgestellt auf und vor allem auch neben dem Platz. Man hat gemerkt, dass bei Potsdam seit Jahren erfolgreich und professionell gearbeitet wird. Die Spielerinnen werden aktiv vom Betreuerstab betreut und die Anlagen sind nicht vergleichbar mit dem, was wir als Frauenteam in der Schweiz kennen.
Worin besteht der Hauptunterschied in der Trainingsqualität zu deinem aktuellen Verein?
Diese Frage ist zum jetzigen Zeitpunkt nicht zu beantworten, denn ich habe nur drei Trainingseinheiten mitgemacht. In ein paar Monaten werde ich darüber wahrscheinlich etwas mehr Auskunft geben können.
Nun habt ihr ja in der Nationalliga A immer wieder Hochs und Tiefs. Welche Ziele habt ihr noch bis zum Saisonende?
Wir haben ein sehr junges Team bei YB und uns fehlt manchmal etwas die Erfahrung, um eine längerfristige Konstanz zu halten. Viele Gegentore passieren durch naive Eigenfehler oder durch Konzentrationsfehler. Es ist schwierig die gute Vorrunde zu bestätigen, weil uns die Gegner nicht mehr unterschätzen – was vorher eher der Fall war. Es ist immer unser Ziel die Spiele zu gewinnen, aber primär geht es jetzt darum, nicht den Kopf hängen zu lassen und weiter an uns zu arbeiten. Wir wissen was wir können und wir werden uns in keinem Spiel zurückziehen, nur weil wir jetzt 2-3 Spiele verloren haben. Unser Ziel ist daher immer noch, den Anschluss an den zweiten Rang nicht zu verlieren. Trotz unseren Hochs und Tiefs bin ich sehr stolz auf die Mannschaft und finde, dass wir diese Saison sowohl auf wie auch neben dem Platz, vieles richtig gemacht haben.
Wie wirst du dich auf die Zeit in Deutschland vorbereiten? Hast du keine Angst vor deiner Zukunft?
Ich werde mich sicherlich individuell auf die Zeit in Potsdam vorbereiten. Wie ich das genau mache, kann ich jetzt noch nicht sagen. Priorität hat in den kommenden Wochen meine Lehrabschlussprüfung. Erst wenn ich diese durch habe, beginne ich zu planen, wie ich mich vorbereiten werde und was alles noch zu tun ist.
Ich habe ein Kribbeln im Bauch, aber Angst habe ich nicht. Ich habe grossen Respekt vor allem was kommt und weiss noch nicht genau, wie ich das alles einschätzen soll. Ich freue mich auf diese neue Erfahrung und stelle mich in erster Linie auf eine strenge Vorbereitung ein.
Vielen Dank für die Antworten, Lia. LadyKick wünscht dir in der laufenden Saison noch viel Erfolg und ganz viel Kraft für die bevorstehende Aufgabe in Deutschland.