Die zweithöchste Spielklasse der Schweiz bot in der ersten Runde einige Spektakel, Überraschungen und vor allem viele Tore.

Der grosse Mitfavorit um den ersten Platz aus Lugano überrempelt Gossau mit einem Hattrick nach zwanzig Minuten. (FCF Rapid Lugano)
FC Schlieren – FC Thun Berner Oberland
Zu einer spannenden Startpartie kam es in Zürich. Der FC Schlieren, welcher in der kommenden Saison lange Zeit um einen Barrage-Platz kämpfte, traf auf den Absteiger aus Thun. Man konnte also gespannt sein, welches Team als erstes ein Zeichen in der neuen Saison setzen könne. Sicher war, dass beide Teams einen Sieg brauchten, da es später vorne um die Barrage-Plätze sicher eng werden würde. In der Startphase war es er Absteiger, der ein Zeichen setzen konnte mit dem 1:0 durch Jennifer Zurbrügg. Die Zürcherinnen waren nun also gefragt. Diese schienen aber in der Folge des Spiels überhaupt kein Mittel gegen die Defensive der Berner Oberländerinnen zu finden und so blieb es beim 1:0 für den Absteiger, der somit mit drei Punkten in die neue Saison in der zweithöchsten Spielklasse startet.
FC Schlieren – FC Thun Berner Oberland 0:1 (0:1)
Zelgli. – 53 Zuschauer. – Tore: 21. Zurbrügg 0:1.
Schlieren: Schärer; Seiler (78. Steiger), Binim Dreyer (C), Jürgens; Jordi, Patt, Akyol, Gobet; Winter (68. Güllü), Mijovic.
FC Thun Berner Oberland: Stäuble; Zurbrügg, Ziswiler, Winterberger, Hitzberger (C); Brazzale, Teyssier, Castignetti; Gasser (75. Müller), Bielser (50. Zoss), Baur 90. Schwab).
FC Rapperswil – FC Aarau
Zum Start musste der Favorit für den ersten Rang der NLB nach Rapperswil reisen. Die St. Gallerinnen waren in der Vergangenheit nicht unbedingt der beliebteste Gegner der Aargauerinnen und so konnte man mit viel Brisanz in der Partie rechnen. In der 18. Minute eröffnete das Jungtalent Julia Stierli das Score mit dem 1:0 für den FC Aarau. Der Favorit lag also in Führung. 21 Minuten später konnte aber Isabelle Hugentobler aber zum 1:1 ausgleichen. Da schien wiederum Stierli etwas dagegen zu haben und erzielte noch kurz vor dem Pausenpfiff das 2:1 für den letztjährigen ersten der NLB. Als die Teams aus der Garderobe kamen, dauerte es nur gerade zwei Minuten, bis wiederum Isabelle Hugentobler eine Antwort fand mit dem 2:2. Das Spiel war also wieder offen. Doch da bewies Christoph Gautschi ein goldenes Händlchen mit den Einwechslungen von Fatbardha Golaj und Martina Röthlisberger. Die beiden Spielerinnen erhöhten in der 69. beziehungsweise 73. Minute auf 4:2 für die Gäste. Den Ostschweizerinnen lief die Zeit davon. Als Isabelle Hugentobler in der Nachspielzeit den Hattrick schaffte vom Punkt aus, konnten die Rapperswilerinnen nur noch das 3:4 erzielen und mussten sich in einer spannenden Partie geschlagen geben.
FC Rapperswil – FC Aarau 3:4 (1:2)
Grünfeld, Jona. – 50 Zuschauer. – Tore: 18. Stierli 0:1. 39. Hugentobler 1:1. 45. Stierli 1:2. 47. Hugentobler 2:2. 69. Golaj 2:3. 73. Röthlisberger 2:4. 90.+2 Hugentobler (Elfmeter).
FC Rapperswil-Jona: Eigenmnn; Marchetto, Djokic, Hug, Siegenthaler, Baldinger, Bürgi (C), Hugentobler; Knöpfel, Zaugg, Küpfer (63. Teuta).
FC Aarau: Kohler; Lazar, Huber, Bonito; Mathys, Bühler, Kunz (62. Röthlisberger), Stierli (80. Baumgartner); Sacchet (C), Müller, Lyskawa (62. Golaj).
Bemerkungen: 90.+2 Hugentobler verwandelt einen Elfmeter. Verwarnungen: 48. Stierli.
Féminin Chênois – FC Kirchberg
Im Kanton Genf kam es zum Duell zwischen Ost- und Westschweiz. Der Aufsteiger empfing den FC Kirchberg. Die beiden Teams schenkten sich nichts und die Zuschauer bekamen ein Spektakel zu sehen. In der 19. Minute erzielte Elodie Policarpo das 1:0 für den Ausfteiger, doch bereits fünf Minuten später glich Sereina Gamperle für die Ostschweizerinnen wieder aus. Richtig los ging die Partie aber dann in der zweiten Halbzeit. Mit dem 2:1 für Kirchberg durch Andrea Peter in der 46. Minute war die zweite Spielzeit vollkommen lanciert. In der 72. Minute konnte Eva Carmeni den Ausgleich für das Heimteam erzielen. Doch nur gerade zehn Minuten später brachte Manuela Beerli die Kirchbergerinnen wieder ins Vordertreffen. Als Elodie Policarpo in der 88. Minute das 3:3 schoss, dachten die meisten bereits, dass die Partie vorbei sei. Doch es folgte noch die unglaubliche 90. Minute. Dort erhielt Soraya Alexandra Mateus die Rote Karte und wurde vom Platz gestellt. Ihr dezimiertes Team musste in derselben noch das 3:4 hinnehmen und verlor das erste Spiel in der zweithöchsten Spielklasse der Schweiz.
Féminin Chênois – FC Kirchberg 3:4 (1:1)
Stade des Trois-Chênes. – 112 Zuschauer. – Tore: 19. Policarpo 1:0 24. Gemperle 1:1. 46. Pete 1:2. 72. Carmeni 2:2. 82. Beerli 2:3. 88. Policarpo 3:3. 90. Beerli 3:4.
Féminin Chênois: Cridel; Genoud, Pion, Margelisch (C), Mateus; Jung, Boudjema, Sayon, Carmeni; Pilloud, Policarpo.
Kirchberg: Forrer; Schilter, Böni, Joos, Baumann; Nicole Scherrer, Gemperle, Peter (C), Nadine Scherrer, Peter, Beerli.
Bemerkungen: Spielausschluss: 90. Mateus.
FC Baden – Femina Kickers Worb
In Baden musste der Aufsteiger ran. Die Badenerinnen, welche sich in der Zwischensaison verstärken konnten, galten gegen die noch etwas unbekannten Gegnerinnen als Favorit. Doch das Spiel zeigte, dass die Bernerinnen nicht zu unterschätzen sind. In der ersten Halbzeit kamen die Worberinnen immer wieder zu guten Chancen und konnten so Badens Martin Rytz fordern. Jedoch gelang weder den Bernerinnen noch den Aargauerinnen ein Treffer und so blieb es beim 0:0. Die zweite Halbzeit musste die Entscheidung bringen. Dies tat sie auch und mutierte zu Show von Stefanie Kipf. Die Stürmerin der Femina Kickers Worb konnte in der 55. Minute das 1:0 für den Aufsteiger erzielen. Dies schien Kipf aber nicht zu reichen. Die Worberin kam nur gerade sechs Minuten nach dem 1:0 wieder zu einer Torchance und nutzte diese eiskalt zum 2:0 für die Gäste. Der Aufsteiger konnte diese Führung über die Runden bringen und holt sich den Startsieg in der neuen Spielklasse.
FC Baden – Femina Kickers Worb 0:2 (0:0)
Stadion Esp. – 80 Zuschauer. – Tore: 55. Kipf 0:1. 63. Kipf 0:2.
FC Baden: Rytz; Bünger (36. Cancilleri), Kunz, Gmür, Geissmann; Napoli, Fuentes (C), Bauer, Keller; Zimmermann, Luginbühl (60. Schawalder).
Femina Kickers Worb: Brügger; Riesen, Suter, Röthenmund, Lundsgaard; Glarner, Fuhrer (C), Mathys, Berdat (67. Hannich); Sonntag, Kipf.
FC Gossau – FCF Rapid Lugano
In Gossau kam es zum Gotthard-Derby. Die Innerschweizerinnen empfingen den Mitfavoriten für den ersten Platz aus Lugano. In der letzten Saison scheiterten die Luganese nur knapp an der Qualifikation für die Barrage-Plätze und deshalb ist der Punktehunger im Tessin noch grösser. Wie gross dieser ist, bewies Saidat Adegoke in den Startminuten. Die Stürmerin der Tessinerinnen erzielte innerhalb dreizehn Minuten einen lupenreinen Hattrick. So stand es bereits nach zwanzig gespielten Minuten 3:0 für die Gäste aus der Sonnenstube der Schweiz. Dies war ein ziemlicher Schock für die Gossauerinnen, der erst einmal verdaut werden musste. In der 38. Minute erzielte zwar Graziella Horber noch das 1:3, aber nach der Pause war eine Antwort der Gatgeberinnen gefragt. Doch auch in der zweiten Halbzeit waren es die Luganese, die das Spiel machten. So kam das 4:1 durch Cora Canetta nicht wirklich überraschend. Das Spiel erhielt so bereits eine Vorentscheidung, denn auch der Treffer von Romina Scheiwiler in der 75. Minute zum 2:4 konnte am Sieg der Tessinerinnen nichts ändern.
FC Gossau – FCF Rapid Lugano 2:4 (1:3)
Buechenwald. – 90 Zuschauer. – Tore: 7. Adegoke 0:1. 11. Adegoke 0:2. 20.Adegoke 0:3. 38. Horber 1:3. 54. Canetta 1:4. 75. Scheiwiler 2:4.
FC Gossau: Jürgens; Gähwiler, Wichi, Egger, T. Wicki; Fehr, De Martin (C) (70. Abderhalden), Büsser (55. Scheiwiler), Frick, Schweer; Horber.
FCF Rapid Lugano: Canello; Knecht (Da Silveira), Emini, Curti, Alves; Lucchini, Da Silva, Prandi (C); Canetta, Coppola, Adegoke (75. Acar).
Bemerkungen: Verwarnungen: 51. Egger. 85. Canetta.