In der Öffentlichkeit ist Homosexualität ein immer größeres und akzeptierteres Thema. Um diesbezüglich auch im Profifußball ein Zeichen zu setzten hat der DFB nun zwei Maßnahmen ergriffen. Prominente Vertreter des deutschen Fußballs haben eine Erklärung gegen Homophobie, die sogenannte \”Berliner Erklärung\”, unterzeichnet.
Die „Berliner Erklärung“, die von Vetretern und Vertreterinnen des deutschen Spitzen-und Breitensports unterzeichnet wurde, ist eine Erklärung gegen Homophobie, für Vielfalt, Respekt und Akzeptanz im Sport. Durch ihre Unterschrift verpflichteten sich die Vertreter des Sports sich für diese Grundsätze und Werte in ihrem Bereich einzusetzen.
Gleichzeitig veröffentlichte der DFB die Informationsbroschüre „Fußball und Homosexualität“ zum Coming-Out im Fußball. Sie wird an alle Regional- und Landesverbände des DFB sowie alle rund 26.000 Vereine in Deutschland versendet. Die Broschüre bietet Hilfe für das richtige Vorgehen gegen Homophobie und den Umgang mit möglichen Coming-Outs homosexueller Fußballerinnen und Fußballer. Die Broschüre wurde unter Mitwirkung zahlreicher Expertinnen und Experten entwickelt.
In unterschiedlichen Kapiteln werden verschiedenste Aspekte aufgeführt die bei einem Coming-Out für den Sportler, aber auch für seinen Verein zu beachten sind. Die Broschüre verfolgt einen richtigen Ansatz, auch wenn sie sich teilweise liest wie ein Lehrbuch aus dem Sexualkundeunterricht, etwa wenn im Anhang Begriffe zum Thema erklärt werden. Auch mancher \”praktische Tipp\” dürfte homosexuellen Kickern und Vereinen nur wenig weiterhelfen. Etwa der Ratschlag, dass Coming-out Gespräche in einer \”für alle beteiligten Personen angenehmen Atmosphäre\” stattfinden sollen.
Fraglich ist, inwieweit die Broschüre und auch die Unterzeichnung der „Berliner Erklärung“ homosexuellen Profifußballern und Profifußballerinnen eine Hilfe beim Coming-Out ist. Jedoch ist es positiv, dass von offizieller Seite dieses Thema in Angriff genommen wird und somit auch Unterstützung demonstriert wird. Es muss weiter viel gearbeitet werden damit das Thema Homosexualität auch im Profifußball vollends akzeptiert wird, aber die Broschüre des DFB und die „Berliner Erklärung“ sind ein erster Schritt in die richtige Richtung.