Nicht nur sportlich läuft beim FCR Duisburg nicht alles nach Plan. Seit der Winterpause der vergangenen Saison kämpft der Verein mit finanziellen Problemen.

logo fcr 269x300 Wir sind sehr zuversichtlich

Logo des FCR 2001 Duisburg (Quelle: FCR 2001 Duisburg)

Bei einer Mitgliederversammlung vor einigen Wochen wurde der Zusammschluss mit einem weiteren Verein beschlossen. Rainer Zimmermann, Medienbeauftragter des Vereins, stand uns Rede und Antwort zur aktuellen Situation.

Die Mitgliederversammlung machte den Weg frei für einen Zusammenschluss mit einem anderen Verein. Wieso ist dieser Schritt so wichtig?

Der vorläufige Insolvenzverwalter Dr. Andreas Röpke und der Insolvenzvorstand des FCR 2001, Dr. Gregor Reiter, wollten vor den nun anstehenden Verhandlungen mit den möglicherweise aufnehmenden Vereinen unbedingt ein Votum abfragen, weil ein Handeln gegen die Auffassung der Mehrheit der Mitglieder zwar möglich, aber wenig sinnvoll wäre.

Wie wahrscheinlich ist es, dass der FCR zur Rückrunde unter einem anderen Namen antreten wird?

Die Wahrscheinlichkeit ist sehr groß, da ein alleiniges Weiterexistieren aufgrund der sehr angespannten Finanzlage kaum möglich ist.

Im Gespräch sind zum einen der VfB Homburg als auch der MSV Duisburg. Was spricht für einen, was für den anderen Verein?

Zum Stand dieser Gespräche wird sich der FCR 2001 grundsätzlich erst äußern, wenn ein Ergebnis feststeht.

Welche Punkte sind Ihrem Verein besonders wichtig, worauf legen Sie besonderen Wert?

Das haben Dr. Röpke und Dr. Reiter auf der Mitgliederversammlung sehr deutlich gesagt: Wir wollen versuchen, dass beide Frauen- und alle drei Mädchenmannschaften geschlossen in dem neuen Verein weiterspielen können – möglichst in ihrer aktuellen Spielklasse.

Gibt es schon Tendenzen, in welche Richtung es eher gehen wird? Nach Medienberichten wohnte nur der Vertreter des MSV der Versammlung bei, der des VfB fehlte.

Wie gesagt, zu den laufenden Verhandlungen äußern wir uns nicht.Das Nichterscheinen eines VfB-Vertreters hatte rein terminliche Gründe. Der Homberger Vorstand ist genauso über unsere Situation informiert wie die Gremien des MSV.

Würde sich damit auch zwangsläufig die Heimstätte der Löwinnen ändern?

Auch dazu nur der Hinweis, dass diese Konsequenz keineswegs ‚zwangsläufig‘ erforderlich ist.

Noch einmal kurz zum MSV. Die Zebras sind nicht gerade für finanzielle Stabilität bekannt. Besteht hier nicht die Gefahr in ein paar Jahren wieder vor ähnlichen Problemen zu stehen? Bzw., dass die Frauenabteilung ein ähnliches Schicksal, wie etwa die beim HSV ereilt?

Selbstverständlich gibt der FCR 2001 keinen Kommentar über die (finanzielle) Situation bei einem anderen Verein ab.

Inwieweit tragen die jetzigen Sponsoren diese Entwicklung mit bzw. werden sie mit in den neuen Verein genommen?

Die Antwort auf diese Frage ist mit der vorherigen Antwort bereits gegeben.

Nach welchen Kriterien wird am Ende entschieden werden, welchem Club man sich anschließt?

Auch diese Frage zielt auf die anstehenden bzw. laufenden Verhandlungen, deshalb auch hier derzeit keine Antwort.

In der Bundesliga ist ein Vereinswechsel ohne Weiteres möglich. Bei ihrer zweiten Mannschaft hingegen nicht. Ist schon eine Lösung für dieses Problem in Sicht?

Auch hier arbeiten alle Beteiligten sehr intensiv an einer zufriedenstellenden Lösung.

Wie sieht es bei den anderen Mannschaften aus? Gibt es dort ähnliche Probleme?

Bei DFB und FVN ist es satzungsrechtlich geregelt, dass die anderen Mannschaften bei Vorliegen der jeweiligen Voraussetzungen in ihren jeweiligen Klassen weiterspielen können.

Inwieweit wurde schon mit den Mannschaften der vermeintliche Vereinswechsel kommuniziert? Werden alle Spielerinnen etwa des aktuellen Bundesligakaders diesen Schritt mitgehen?

Natürlich werden die Spielerinnen regelmäßig über den Stand der Dinge informiert. Wie mit allen anderen Beteiligten wird auch mit den Spielerinnen über alle zukünftigen Möglichkeiten und Eventualitäten gesprochen

Was würde geschehen, sollten die Verhandlungen mit beiden Vereinen scheitern? Wäre das das Ende des FCR?

Wir alle sind sehr zuversichtlich, dass es auch in Zukunft einen Frauenfußball-Bundesligisten in Duisburg geben wird. Bereits jetzt möchten wir den beteiligten Vereinen, unseren Sponsoren und auch Duisburgs Oberbürgermeister Sören Link danken, die sich alle intensiv dafür einsetzen, dass dieses Ziel auch erreicht wird.

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