Nach einer 1:0-Niederlage im Hinspiel hatte Turbine Potsdam noch Hoffnung in das Viertelfinale der Champions League einziehen, auch wenn dieses Unternehmen mehr als schwierig sein würde. Schließlich waren dafür mindestens zwei eigene Tore von Nöten, wollte man das Spiel in den regulären 90 Minuten beendet. Was erschwerend hinzu kam, Lyon hatte seit 2005 nicht mehr auch eigenem Platz verloren.

Traf zum 2:1-Sieg vom Punkt : Maren Mjelde (re.) (Foto: Sascha Pfeiler- girlsplay.de)
Das Unternehmen Viertelfinaleinzug startete denkbar ungünstig. Nach nur 12 Minuten trafen die Gastgeberinnen zur frühen 1:0-Führung. Lara Dickenmann setze sich gut über links durch und bediente die völlig allein gelassene Camille Abily im Strafraum. Die Mittelfeldspielerin hatte in der Folge keinerlei Mühe den Ball im Tor unterzubringen. Trotz des Rückstandes änderte sich an der Ausgangslage allerdings nichts, Potsdam musste weiterhin zwei Treffer erzielen.
Nach einem kurzen Schockmoment fing sich Turbine wieder und spielte mutig nach vorne, aber wie schon in der gesamten Saison fand oftmals der letzte Pass nicht den richtigen Abnehmer. Lyon behielt in dieser Phase zwar das optische Übergewicht ohne jedoch entscheidene Akzente setzen zu können. Nach einer halben Stunde nahm die Partie deutlich an Fahrt auf. An eine Ecke von Lisa Evans kam Stefanie Draws (33.) mit dem Kopf heran und traf zum umjubelten Ausgleich.
Im Gegenzug war es Lotta Schelin, die fast die direkte Antwort gab. Nach einer leichten Unsicherheit von Ann-Kathrin Berger konnte die Potsdamer Hintermannschaft den Ball mit vereinten Kräften klären. Mit diesem bis dahin leistungsgerechten Unentschieden gibt es in die Pause.
Zur zweiten Halbzeit brachte Bernd Schröder Asana Nagasato für Genoveva Anomna, die schon Gelb gesehen hatte, in das Spiel. Die Japanerin fügte sich nahtlos in die Mannschaft ein und setze einige Akzente im Spiel nach vorne. Inzwischen ähnelte der Spielverlauf sehr dem des Hinspieles. Die Kontrahenten schenkten sich nichts, viel Kampf und Leidenschaft, aber auch einige gute Tormöglichkeiten auf beiden Seiten, die aber ungenutzt blieben. Bis zur 72. Minute.
Nach einem vermeintlichen Handspiel durch Saki Kumagai im Strafraum entschied die Schiedsrichterin auf Elfmeter. Maren Mjelde war es, die vom Punkt antrat und den Ball sicher im Lyoner Tor versenkte. Zu diesem Zeitpunkt wäre Potsdam weiter gewesen, allerdings waren noch mehr als 15 Minuten zu spielen.
Olympique mobilisierte darauf hin alles, Turbine war bemüht aus der eigenen Hälfte zu gelangen, was meist aber missglückte. Was auch missglückte, waren die Lyoner Schüsse auf das Tor, die zumeist über dem Kasten oder in den Armen von Berger landeten. Turbine wehrte sich nach Kräften und nahmen immer mehr Zeit von der Uhr.
Nach drei Minuten Nachspielzeit beendete Kateryna Monzul das Achtelfinal-Rückspiel, in dem der Champions League Sieger von 2010 das Kunststück vollbrachte, im Stade du Gerland den großen Favoriten Olympique Lyon aus dem Wettbewerb zu werfe und bescherten den Französinnen das frühste Ausscheiden in der UWCL überhaupt. Erstmals überhaupt schoß Potsdam mehr als ein Tor gegen OL, zuvor waren es zwei Treffer in vier Begegnungen gewesen.
Olympique Lyon – 1.FFC Turbine Potsdam 1:2 (Gesamt 2:2- Auswärtstorregel)
Stade du Gerland.- 9949 Zuschauer.- SR: Monzul (UKR).- Tore: 12. Abily 1:0.- 32. Draws 1:1.- 72. Mjelde 1:2.
Lyon: Bouhaddi; Viguer, Renard, Kumagai, Rapinoe; Henry, Necib; Le Sommer, Abily, Schelin, Dickenmann
Potsdam: Berger; Mjelde, Draws, Kemme; Bremer, Elsig, Simic, Wälti; Anonma, Hegerberg, Evans
Bemerkungen: Verwarnungen: 36. Kemme. 40. Rapinoe. 42. Anonma. 90. Renard
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